Die Spirituelle Kraft der Bäume
Geschichte, Religion und Mythos der Bäume.
Überall hört und liest man vom Baum- und Waldsterben.Vergeblich sucht man die Worte wie Wald- und Baumleben. Rein wissenschaftlich betrachtet sind Bäume lebende Organismen. Auf Grund ihrer Eigenschaft und der Ausstrahlung könnte man sogar von Lebewesen sprechen.
Bäume beschäftigen die Phantasie, setzen Emotionen frei und sind eine tiefe
Inspirationsquelle und das schon seit Jahrtausenden.
„Gott der Herr ließ aus dem Ackerboden allerlei Bäume wachsen, verlockend
anzusehen und mit köstlichen Früchten, in der Mitte des Gartens aber den Baum
des Lebens und den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.“ (Gen.2,9)
Ich habe hier dieses Bibelzitat gewählt, weil ich auf die besondere Bedeutung
der Bäume in den Religionen hinweisen möchte. Die Essner, eine vorchristliche
Lebens- und Glaubensgemeinschaft, sprechen schon vom Lebensbaum. Jesus hat
höchstwahrscheinlich einige Jahre bei den Essnern gelebt und wurde von ihnen als
Mensch in die Mystik eingeweiht. Dieser Lebensbaum der Essner steht aufrecht und
hat sieben Wurzeln und sieben Äste, wodurch eine siebenfache Polarität
symbolisiert wird.
Wir finden den Baum als zentrales Symbol auch in anderen Glaubensbüchern, die
zum Teil noch viel älteren Ursprungs sind als die Bibel, so in den jüdischen
Büchern der Gesetze und in der jüdischen Geheimlehre. Auch dort wird dieser Baum
als Lebensbaum bezeichnet.
Aber auch in vielen anderen Kulturen wurde der Baum als Symbol des Lebens,
der Gesetze und der Schöpfung gewählt. Wir kennen den Weltenbaum “Yggdrasil“ der
bei den Germanen durch die Eibe symbolisiert ist. Die Esche ist in einer
indianischen Schöpfungsgeschichte zu finden:“ Der Gott der Schöpfung schoss mit
dem Pfeil auf die Esche. Aus der Wunde floss das Eschenblut und daraus ist der
Mensch gewachsen. Der Islam kennt den „Tuba-Baum“: Ka´b befragte einen Gesandten
Allahs über die Bäume des Gartens. Der Gesandte beschrieb den Tuba-Baum als den
wichtigsten der Bäume.
Im Buddhismus hören wir vom Budhi-Baum, vertreten durch einen heiligen
Feigenbaum.
Es handelt sich dabei um die Feigenart Ficus religiosa, in Indien unter dem
Namen „Pipul“ bekannt, die als Baum der Schöpfung und Erleuchtung verehrt wird.
Die Wurzeln des heiligen Baumes wachsen in den Himmel und die Krone mit ihren
Blättern in die Erde. Die Eigenart dieses Baumes liegt darin, dass er aus den
Ästen Schösslinge treibt, die bis zum Boden wachsen, wo sie erneut Wurzeln
bilden und zu einem neuen Baum gedeihen. Um seinen ganzen Hauptstamm herum
bildet sich so ein Kranz von freistehenden Stämmen, die das ganze Blätterdach
tragen. Dieser Baum schwebt zwischen Himmel und Erde. Die Gegenpole oben oder
unten finden sich in ihm miteinander vereint. Unter einem solchen Feigenbaum so
wird erzählt, soll Buddha seine Erleuchtung erfahren haben.
Der Hinduismus kennt den heiligen Feigenbaum ebenfalls. Visnu soll unter
diesem Baum geboren worden sein. Die Bhagava Gita, eine der wichtigsten
hinduistischen Schriften, besingt den Bodhi-Baum sehr schön als erstes
sichtbares Zeichen der Schöpfung, verbunden mit dem ewigen Urgeist, von dem
alles Werden und Wachsen ausgeht.
Aus diesen Beispielen lässt sich erkennen, dass dem Baum in vielen Religionen
eine sehr zentrale Bedeutung zukommt. Allen gemeinsam ist eine „Urform des
Baumes“. Gemeint ist damit jene mystisch-religiöse Wesenheit, die bei der
Schöpfung des Menschen anzutreffen ist. Der Baum drückt hier als Bild die
Schöpfungsprinzipien aus und vereint mit seinen Ästen und Wurzeln die Pole
Himmel (YANG) und Erde (YIN). Er steht in allen Kulturen vor dem Menschen und
verkörpert das göttliche Prinzip, in dem die ganze Weisheit und Klarheit, die
ganze Wahrheit und Erkenntnis verborgen und verschlüsselt enthalten sind.
Es ist ein schöpfungsgeschichtlicher Inhalt, den man kaum verstandesmäßig
beschreiben und analysieren kann. Dieser Inhalt ist letztlich in jedem Lebewesen
zu finden. Der archaische Lebensbaum ist dem Menschen nur nicht mehr bewusst, da
er sich innerlich von ihm entfernt hat. Das heißt nicht, dass der Mensch unfähig
ist, den Baum wieder wahrzunehmen. Es bedeutet nur, dass den Menschen die
Sprache des Baumes unbekannt wurde.
Der Baum steht als Symbol des gemeinsamen und gleichbleibenden Ursprungs.
Aus heutiger moderner Sicht ist der Baum ein ursprüngliches, für alle
Lebewesen ein gleichbleibendes, „archetypisches“ Bild. (vgl Baumheilkunde Renato
Strassmann, 14f.)
Somit verschmilzt der Baum im Garten Eden mit dem Baum der Erkenntnis, dem
Lebensbaum der Essner, der Weltesche Yggdrasil, dem Bodhi-Baum, dem Tuba-Baum
und den vielen anderen Bäumen, von denen die Schöpfungsgeschichten berichten.
All diesen Bäumen ist das große Geheimnis gemeinsam.
Diesen Baum zu suchen und zu finden, ist der Weg aller Lebewesen und
zugleich auch die Sehnsucht des Lebens.
Ein weiterer wichtiger Inhalt ist, wie schon Anfangs erwähnt, die Bedeutung
des Baumes als Lebewesen, als lebendiges, aktives Wesen. Tief in die Erde
reichen seine Wurzeln. Sie verbinden sich mit allem. Sie umschließen alles. Aus
der Wurzel strebt der Baum hinauf, zum Stamm, zur Krone, zur Blüte und zur
Frucht. Die Wurzeln tragen die Dunkelheit (YIN) der Erde hinauf zum Licht (YANG)
des Himmels. Die Blätter und Blüten verbinden sich mit der Luft, mit dem Licht
und mit dem Himmel. Die irdische Schwere wird leicht. Blätter und Blüten lassen
den Himmel und seine Elemente durch sich hindurchfließen und führen ihr Licht
hinunter in die Erde. Das Dunkle wird zum Hellen, das Helle wird zum Dunklen. Es
ist ein stetes Wechseln, ein unermüdliches Bestreben um Ausgleich und Harmonie.
Die Helligkeit des Himmels erhellt die Dunkelheit der Erde. Dunkelheit und
Helligkeit ergänzen und vollenden einander in der friedvollen Erhabenheit des
Baumes. (vgl Baumheilkunde Renato Strassmann, 16f)
Dies ist vergleichbar mit der wechselseitigen Abhängigkeit von YIN und YANG
wie wir sie aus der traditionellen Chinesischen Medizin kennen.
Überall hört und liest man vom Baum- und Waldsterben.Vergeblich sucht man die Worte wie Wald- und Baumleben. Rein wissenschaftlich betrachtet sind Bäume lebende Organismen. Auf Grund ihrer Eigenschaft und der Ausstrahlung könnte man sogar von Lebewesen sprechen.
Bäume beschäftigen die Phantasie, setzen Emotionen frei und sind eine tiefe
Inspirationsquelle und das schon seit Jahrtausenden.
„Gott der Herr ließ aus dem Ackerboden allerlei Bäume wachsen, verlockend
anzusehen und mit köstlichen Früchten, in der Mitte des Gartens aber den Baum
des Lebens und den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.“ (Gen.2,9)
Ich habe hier dieses Bibelzitat gewählt, weil ich auf die besondere Bedeutung
der Bäume in den Religionen hinweisen möchte. Die Essner, eine vorchristliche
Lebens- und Glaubensgemeinschaft, sprechen schon vom Lebensbaum. Jesus hat
höchstwahrscheinlich einige Jahre bei den Essnern gelebt und wurde von ihnen als
Mensch in die Mystik eingeweiht. Dieser Lebensbaum der Essner steht aufrecht und
hat sieben Wurzeln und sieben Äste, wodurch eine siebenfache Polarität
symbolisiert wird.
Wir finden den Baum als zentrales Symbol auch in anderen Glaubensbüchern, die
zum Teil noch viel älteren Ursprungs sind als die Bibel, so in den jüdischen
Büchern der Gesetze und in der jüdischen Geheimlehre. Auch dort wird dieser Baum
als Lebensbaum bezeichnet.
Aber auch in vielen anderen Kulturen wurde der Baum als Symbol des Lebens,
der Gesetze und der Schöpfung gewählt. Wir kennen den Weltenbaum “Yggdrasil“ der
bei den Germanen durch die Eibe symbolisiert ist. Die Esche ist in einer
indianischen Schöpfungsgeschichte zu finden:“ Der Gott der Schöpfung schoss mit
dem Pfeil auf die Esche. Aus der Wunde floss das Eschenblut und daraus ist der
Mensch gewachsen. Der Islam kennt den „Tuba-Baum“: Ka´b befragte einen Gesandten
Allahs über die Bäume des Gartens. Der Gesandte beschrieb den Tuba-Baum als den
wichtigsten der Bäume.
Im Buddhismus hören wir vom Budhi-Baum, vertreten durch einen heiligen
Feigenbaum.
Es handelt sich dabei um die Feigenart Ficus religiosa, in Indien unter dem
Namen „Pipul“ bekannt, die als Baum der Schöpfung und Erleuchtung verehrt wird.
Die Wurzeln des heiligen Baumes wachsen in den Himmel und die Krone mit ihren
Blättern in die Erde. Die Eigenart dieses Baumes liegt darin, dass er aus den
Ästen Schösslinge treibt, die bis zum Boden wachsen, wo sie erneut Wurzeln
bilden und zu einem neuen Baum gedeihen. Um seinen ganzen Hauptstamm herum
bildet sich so ein Kranz von freistehenden Stämmen, die das ganze Blätterdach
tragen. Dieser Baum schwebt zwischen Himmel und Erde. Die Gegenpole oben oder
unten finden sich in ihm miteinander vereint. Unter einem solchen Feigenbaum so
wird erzählt, soll Buddha seine Erleuchtung erfahren haben.
Der Hinduismus kennt den heiligen Feigenbaum ebenfalls. Visnu soll unter
diesem Baum geboren worden sein. Die Bhagava Gita, eine der wichtigsten
hinduistischen Schriften, besingt den Bodhi-Baum sehr schön als erstes
sichtbares Zeichen der Schöpfung, verbunden mit dem ewigen Urgeist, von dem
alles Werden und Wachsen ausgeht.
Aus diesen Beispielen lässt sich erkennen, dass dem Baum in vielen Religionen
eine sehr zentrale Bedeutung zukommt. Allen gemeinsam ist eine „Urform des
Baumes“. Gemeint ist damit jene mystisch-religiöse Wesenheit, die bei der
Schöpfung des Menschen anzutreffen ist. Der Baum drückt hier als Bild die
Schöpfungsprinzipien aus und vereint mit seinen Ästen und Wurzeln die Pole
Himmel (YANG) und Erde (YIN). Er steht in allen Kulturen vor dem Menschen und
verkörpert das göttliche Prinzip, in dem die ganze Weisheit und Klarheit, die
ganze Wahrheit und Erkenntnis verborgen und verschlüsselt enthalten sind.
Es ist ein schöpfungsgeschichtlicher Inhalt, den man kaum verstandesmäßig
beschreiben und analysieren kann. Dieser Inhalt ist letztlich in jedem Lebewesen
zu finden. Der archaische Lebensbaum ist dem Menschen nur nicht mehr bewusst, da
er sich innerlich von ihm entfernt hat. Das heißt nicht, dass der Mensch unfähig
ist, den Baum wieder wahrzunehmen. Es bedeutet nur, dass den Menschen die
Sprache des Baumes unbekannt wurde.
Der Baum steht als Symbol des gemeinsamen und gleichbleibenden Ursprungs.
Aus heutiger moderner Sicht ist der Baum ein ursprüngliches, für alle
Lebewesen ein gleichbleibendes, „archetypisches“ Bild. (vgl Baumheilkunde Renato
Strassmann, 14f.)
Somit verschmilzt der Baum im Garten Eden mit dem Baum der Erkenntnis, dem
Lebensbaum der Essner, der Weltesche Yggdrasil, dem Bodhi-Baum, dem Tuba-Baum
und den vielen anderen Bäumen, von denen die Schöpfungsgeschichten berichten.
All diesen Bäumen ist das große Geheimnis gemeinsam.
Diesen Baum zu suchen und zu finden, ist der Weg aller Lebewesen und
zugleich auch die Sehnsucht des Lebens.
Ein weiterer wichtiger Inhalt ist, wie schon Anfangs erwähnt, die Bedeutung
des Baumes als Lebewesen, als lebendiges, aktives Wesen. Tief in die Erde
reichen seine Wurzeln. Sie verbinden sich mit allem. Sie umschließen alles. Aus
der Wurzel strebt der Baum hinauf, zum Stamm, zur Krone, zur Blüte und zur
Frucht. Die Wurzeln tragen die Dunkelheit (YIN) der Erde hinauf zum Licht (YANG)
des Himmels. Die Blätter und Blüten verbinden sich mit der Luft, mit dem Licht
und mit dem Himmel. Die irdische Schwere wird leicht. Blätter und Blüten lassen
den Himmel und seine Elemente durch sich hindurchfließen und führen ihr Licht
hinunter in die Erde. Das Dunkle wird zum Hellen, das Helle wird zum Dunklen. Es
ist ein stetes Wechseln, ein unermüdliches Bestreben um Ausgleich und Harmonie.
Die Helligkeit des Himmels erhellt die Dunkelheit der Erde. Dunkelheit und
Helligkeit ergänzen und vollenden einander in der friedvollen Erhabenheit des
Baumes. (vgl Baumheilkunde Renato Strassmann, 16f)
Dies ist vergleichbar mit der wechselseitigen Abhängigkeit von YIN und YANG
wie wir sie aus der traditionellen Chinesischen Medizin kennen.